Die Finken sind nahe mit den Ammern verwandt, unterscheiden sich jedoch von ihnen durch fehlende Unterschnabelabwinklung. Sie bauen ihre Nester zumeist in Gebüsche oder Astgabeln von Bäumen, aber auch Bodennester kommen vor. Die Jungvögel werden mit Insekten abgefüttert, später bevorzugen die meisten Finkenarten Samen und Knospen.
Bergfink (Fringilla montifringilla)
Der Bergfink, auch Nordfink genannt, ist ein Zugvogel, der überwiegend in skandinavischen Nadel-, Birken und Erlenwäldern lebt, aber als Wintergast von Oktober bis März häufig in Bayern zu finden ist. Zusammen mit den Buchfinken bilden sie in der kalten Jahreszeit große Kolonien.
Er erreicht eine Körperlänge von 15 cm bei einer Flügelspannweite von 28 cm und einem Gewicht von 23 g.
Die Männchen haben einen blauschwarzen Kopf und sind an Brust, Schulter und Kehle orange eingefärbt. Weibchen haben dagegen einen hellbraunen Kopf, dafür ist das Orange leuchtender.
Die Brutzeit findet im Mai und Juni statt und das Ausbrüten der 5-7 Eier und die Nestlingszeit dauern jeweils ca. 2 Wochen.
Bei der Ernährung gibt es eine hohe Spezialisierung auf Bucheckern, aber auch Knospen und Sonnenblumenkerne und Nüsse werden nicht verschmäht.
Der Ruf klingt sehr quäkend.
Das Höchstalter liegt bei 12 Jahren.
Birkenzeisig (Carduelis flammea)
Der Birkenzeisig kommt ebenfalls aus Skandinavien und überwintert bei uns vornehmlich im Alpenraum.
Seine Körperlänge beträgt 13 cm bei einer Flügelspannweite von 25 cm und einem Gewicht von 14 g.
Die Birkenzeisige haben eine bräunlich gestreifte Oberseite und eine beige Unterseite. Sowohl bei den Männchen als auch den Weibchen ist ein roter Stirnfleck zu sehen, bei den Männchen außerdem noch eine rosa Brustfärbung.
Die Brutzeit der 4-6 beigen und rot gemusterten Eier fällt in den Mai bis Juli. Brust und Nestlingszeit dauern jeweils 2 Wochen.
Die Ernährung besteht aus Samen, Knospen, Kräutern, Gräsern und Insekten.
Der Ruf ist ein salvenartiges „dschädd-dschädd-dschädd“.
Die Lebenserwartung beträgt 8 Jahre.
Bluthänfling (Carduelis cannabina)
Der Bluthänfling ist ein Teilzieher, der in Bayern als gefährdet gilt.
Die Körpergröße beträgt 14 cm bei einer Flügelspannweite von 25 cm und einem Gewicht von 20 g.
Das Männchen hat einen hellgrauen Kopf, eine braune Oberseite und eine blutrote Brust und Stirn. Bei den Weibchen fallen die Farben etwas blasser aus und die Brust ist streifig braun auf hellerem Untergrund.
Die bis zu 3 Jahresbruten finden von März bis Juli statt. Dann werden jeweils 4-6 weißliche Eier mit braunroter Fleckung gelegt und 2 Wochen bebrütet.
Bluthänflinge ernähren sich von Samen und Insekten.
Der Ruf kling leicht quäkend nach „gäk-gäk“.
Die Lebenserwartung liegt bei 5 Jahren.
Buchfink (Fringilla coelebs)
Der Buchfink, in manchen Gegenden auch Edel- oder Kotfink genannt, ist in Deutschland ein Teilzieher und mit um die 10 Millionen Brutpaare die häufigste Singvogelart.
Er erreicht eine Körperlänge von 14-18 cm bei einer Flügelspannweite von bis zu 27 cm und einem Gewicht zwischen 19-24 g.
Bei den Männchen erscheint die Oberseite sattbraun und die Unterseite bräunlichrosa; der Hals ist im Winter beige, im Sommer dagegen strahlend graublau. Die Stirn ist schwarz und der Bürzel schimmert grünlich.
Bei den Weibchen ist die Oberseite grünlichgrau und die Unterseite schmutzig weiß eingefärbt.
Von April bis Juni finden 2 Jahresbruten mit einer 14-tägigen Bebrütung von jeweils 4-6 weißen, geringfügig rotbraun gefleckten Eiern statt. Nach weiteren 2 Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.
Die Lautäußerung klingt wie „pink“ oder „fink“, variiert aber auch regional.
Das Höchstalter ist mit 5 Jahren angegeben.
Erlenzeisig (Carduelis spinus)
Der Erlenzeisig ist ein Teilzieher und vermag mindestens ebenso gut wie die Blaumeise zu klettern und kopfüber an Zweigen zu hängen.
Die Körpergröße beträgt ca. 12 cm bei einer Flügelspannweite von 20-22 cm und einem Gewicht von 12-14 g.
Die Männchen haben eine grünliche Oberseite, einen schwarzen Kopf, grün-gelblich Brust und einen weißlichen Bauch. An den Flügeln und am Schwanz ist jeweils ein gelbes Band zu sehen. Die Weibchen haben dagegen einen hellgrauen Kopf und auf der Unterseite ist eine schwarze Strichelung zu erkennen. Insgesamt erscheinen die Farben beim Weibchen blasser.
In der Zeit von April bis Juli ereignen sich 2 Jahresbruten mit einem Gelege von jeweils 3-5 weißen, rotbraun gefleckten Eiern, die um die 13 Tage lang ausgebrütet werden. Nach 2 Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.
An Nahrung werden Insekten, Blattläuse und Samen von Erlen, Birken und Fichten bevorzugt.
Die Rufe variieren zwischen einem schallendem „tetteertee“ und melodiösem „di die“.
Die Lebenserwartung beläuft sich auf 5 Jahre.
Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra)
Der Fichtenkreuzschnabel ist -wie der Name schon sagt- ein Bewohner der Nadelwälder, der sich am liebsten von Fichtensamen ernährt.
Seine Körpergröße schwankt zwischen 15 und 17 cm bei einer Flügelspannweite von 27-30 cm und einem Gewicht von 34 bis 38 g.
Männchen und Weibchen weisen Farbunterschiede auf: Die Männchen sind rötlich bis gelblich mit rotem Bürzel eingefärbt, die Weibchen dagegen olivgrün mit gelbem Bürzel. Beiden gemein sind die bräunlichen Flanken und der überkreuzte, große Schnabel.
Meist findet die eine Jahresbrut zwischen Januar und Juni statt, dauert 12-16 Tage zuzüglich einer Nestlingszeit von 2 Wochen.
Die Lautäußerung klingt wie „gib gib gib“ und „tjöhk“.
Das Höchstalter wird mit 5 Jahren angegeben.
Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
Der Gimpel, auch als Dompfaff oder Blutfink bekannt, galt früher als Symbol für Tölpelhaftigkeit.
Er erreicht eine Körperllänge von 15-18 cm bei Flügelspannweite von 24-27 cm und einem Gewicht von etwa 26 g.
Während das Weibchen ein graubraunes Brustgefieder und eine beige Oberseite hat, ist die Brust des Männchens rot und die Oberseite bläulich eingefärbt. Der Schnabel, Kopf und Schwanz sind dunkel bis schwarz.
Die Brutzeit erstreckt sich von Mai bis August und dauert 2 Wochen, die Nestlingsdauer 2,5.
Das Gelege umfasst 4-6 weiße, karg bräunlich gefleckte Eier.
Die beiden Hauptrufe klingen wie „dju“ und „bit bit“.
Die Lebenserwartung liegt in freier Wildbahn bei bis zu 8 Jahren, bei Käfighaltung wurde ein Höchstalter von 17 Jahren belegt.
Girlitz (Serinus serinus)
Der Girlitz ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein weit verbreiteter Brutvogel in Bayern, der von Oktober bis März in Südeuropa überwintert.
Die Körperlänge beträgt 11-12 cm bei einer Flügelspannweite von 20 cm bei einem Gewicht von 12-15 g.
Das Gefieder des Männchens ist gelb eingefärbt und zum Teil mit dunkleren Streifen durchwirkt, während es beim Weibchen blasser erscheint und durchgängig mit Streifen versehen ist. Die Jungvögel sind bis zur ersten Mauser rotbraun gefärbt.
Die Brutzeit ist von März bis Mai. Dann werden 3-5 weiße, leicht bräunlich gefleckte Eier gelegt, die knapp 2 Wochen ausgebrütet werden. Die Jungvögel werden meist nach 15 Tagen flügge.
Girlitze leben bevorzugt an Stadträndern und ernähren sich von Samen, Knospen und Insekten.
Die hektisch klingenden Rufe werden schrill in Schleife wiederholt.
Die Lebenserwartung liegt bei 3 Jahren.
Grünfink (Carduelis chloris)
Der Grünfink oder Grünling ist ein Teilzieher und gut an seinem kräftigen, hellen Schnabel zu erkennen.
Die Körperlänge beträgt 14-16 cm bei einer Flügelspannweite von 26 cm und einem Gewicht von 36-32 g.
Die Männchen weisen einen grünlich-grauen Oberkörper und eine ebensolche Unterseite auf, die Flügelspitzen und der Schwanz sind schwarz gebändert und mit gelben Streifen versehen. Das Weibchen besitzt dagegen bis auf die gelben Streifen ein durchweg graubraunes Gefieder.
Während der Brutzeit von April bis Juni legen sie 4-6 weiße, rot gesprenkelte Eier, die 2 Wochen lang ausgebrütet werden. Die Nestlingsdauer umfasst nochmal dieselbe Zeitspanne.
Grünfinken besiedeln Waldränder oder Einzelbäume und gelten überwiegend als Körnerfresser, die selten auch Raupen erbeuten.
Die Rufe klingen trillernd, pfeifend und zwitschernd.
Das Höchstalter beträgt 5 Jahre.
Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes)
Der Kernbeißer ist die größte in Europa lebende Finkenart.
Er erreicht eine Körperlänge zwischen 17 und 18 cm bei einer Flügelspannweite von 29 bis 33 cm und einem Gewicht von 50-60 g.
Die Männchen verfügen über eine graubraune Unterseite und eine dunkelbraune Oberseite durchogen von graubraunen und blauschwarzen Streifen an Schwanz und Flügeln. Außerdem besitzen sie eine grauweiße Nackenbinde und einen rötlichbraunen Kopf mit großem, im Laufe der Jahreszeiten die Farbe von blaugrau bis rötlichgelb wechselnden Schnabel. Bei den Weibchen ist die Farbgebung bedeutend matter.
Der Lebensraum umfasst lichte Laub- und Mischwälder, aber auch Auwälder und Streuobstwiesen. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Samen und Früchten.
Die Brutzeit fällt in den April bis Juni und dauert knapp unter 2 Wochen bis aus den 4-6 leicht braungefleckten, weißen Eiern die Jungvögel schlüpfen, die wiederum nach 2,5 Wochen flügge werden.
Die Lautäußerung sind in der Mehrzahl Variationen auf „zick“.
Das Maximalalter beläuft sich für freilebende Vögel auf 12, für Käfigvögel auf 20 Jahre.
Stieglitz (Carduelis carduelis)
Der Stieglitz, auch als Distelfink bekannt, gehört zu den farbenfrohesten und kleinsten Finkenarten.
Er erreicht eine Körperlänge von 12-13 cm bei einer Flügelspannweite von 22-25 cm und einem Gewicht von 15-18 g.
Die Oberseite erscheint hellbraun mit schwarzen, weiß gepunkteten Flügelspitzen, die zusätzlich noch ein gelbes Band aufweisen. An weißer Brust und Bauch sind vereinzelte hellbraune Stellen zu sehen. Die Gesichtsmaske weist um Augen und hornfarbenen Schnabel eine rote Färbung auf, die von einem weißen Nackenband abgelöst wird, das wiederum von einem schwarzen Band begrenzt ist.
Die bis zu 2 Jahresbruten finden von April bis Juli statt. Dabei werden jeweils 4-6 blauweißliche, mit roten Flecken versehene Eier 2 Wochen lang ausgebrütet. Die Nestlingsdauer beträgt ebenfalls um die 2 Wochen.
Die Ernährung erfolgt zumeist über Samen und Blattläuse.
Die Lautäußerung ist ein trillerndes bis zwitscherndes „didudilet“. Bei Gefahr sind die Rufe eher scharrend.
Die Lebenserwartung liegt bei 5 Jahren.